Wenn du Angst hast nimmst du dein Herz in den Mund und lächelst

Marie Luise Lehner | AT 2025 | 87 min | OmeU & DF
Mit: Siena Popović, Mariya Menner, Jessica Paar, Daniel Sea
Kinostart 26.9.2025

Princess is my gender
Don’t call me she or her
The pronoun I prefer
Is Her Majesty

(Tami T, „Princess”)

Anna ist neu in der Klasse in der Nobelschule im ersten Wiener Gemeindebezirk. Sie kommt aus Floridsdorf, die Schüler*innen in der Klasse aus anderen Einkommensschichten. Annas Mama Isolde ist gehörlos. Und Annas Ralph-Lauren-Pulli ist fake. Echt ist dafür ihre neue Freundin Mara und ganz real ist auch der gemeinsame Erkenntnisgewinn: Für Scham gibt’s im Leben keinen Platz.

Marie Luise Lehners Film erzählt über die Verhältnisse, über Herkunft, über Transformationen, über junge Menschen, die noch keine Ahnung haben und für die Zukunft doch schon alles wissen, was sie brauchen – Coming-of-Age, radikal zärtlich.

Anna (Siena Popović) ist 12 Jahre alt. Ihre Mutter Isolde (Mariya Menner) hat weniger Geld, als die anderen Eltern des Elite-Gymnasiums, das Anna neuerdings besucht. Isolde ist gehörlos, sie arbeitet in einer Textilreinigung und sie hat einen neuen Freund: Attila. Anna weiß noch nicht, wie sehr sie ihm vertrauen möchte. Unangenehm ist auch, dass Anna so tun muss, als wäre sie krank, weil sie sich den Schikurs nicht leisten können. Die Lehrerin (Kathrin Resetarits) fährt also mit den flaschendrehen-spielenden Kindern und ohne Anna. Isolde wird schwanger. Auch andere in der Klasse bekommen kleine Geschwister. Wird auch Anna eines bekommen? Das geht nur Isolde etwas an. In der Schule sind die großen Fragen andere: Ist Sex mit 13 zu früh? Will Anna Paul (Alessandro Scheibner) küssen? Oder doch mehr wie er sein? Hast du schon Haare an der Muschi? Sex und Liebe beginnen, theoretisch eine Rolle zu spielen. Und doch: Kirschkernweitspucken. Quartett spielen. TikTok Tänze. Anna will endlich ein Smartphone. Stattdessen bekommt sie eine Ausziehcouch, weil ihre Mutter jemand anderen im Bett hat. Die Geschichte einer liebevollen Emanzipation: Jener von Mutter und Tochter, bei denen jeweils ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Anna findet in ihrer neuen Freundin Mara (Jessica Paar) eine Komplizin darin, die richtigen Fragen zu stellen, dabei hilft auch der Kleiderkasten von Maras Vater (Daniel Sea, „The L Word“). Die Prater-Fahrgeschäfte flimmern in Neonfarben über den rauchblauen Wiener Abendhimmel (Kamera: Simone Hart) und zwei Mädchen entdecken die Kunstform Scheißmirnix. Dieser Film leuchtet!

Marie Luise Lehner drehte mit Kindern, die sich kannten und dabei Spaß hatten, castete Menschen mit und ohne Behinderung, LGBTQIA+-Personen. Sie weiß, Diversität ist gelebte Realität, das ist sie auch am genialen Soundtrack, den die selbst punkbanderprobte Regisseurin und Drehbuchautorin mit Nummern u.a. von Tami T, Gata Fiera, Pop:sch, Enesi M, Xing, Klitclique und Bipolar Feminin (die Chorversion! Ein Traum!) zusammengestellt hat.

Publikum wie Branche sind gleichermaßen begeistert: Der Film erhielt bereits vorm regulären Kinostart zahlreiche Preise.

Berlinale 2025: Teddy Jury Award, CICAE Art Cinema Award
Diagonale 2025: Thomas Pluch Drehbuchpreis, Spezialpreis der Jury, Drehbuchverband Austria (2025)
Crossing Europe 2025: Best Young Talent Award

 

»Eine inspirierende Geschichte über gegenseitige Fürsorge«

 

Filmstarts.de

 

»Anna ist zwölf und lebt mit ihrer gehörlosen Mutter liebevoll, aber beengt. Ein Umstand, der am neuen Gymnasium soziale Scham auslöst. Ganz bei seinen Heldinnen, birgt dieses erfrischende Filmdebüt Solidarität, Feminismus und jede Menge Melodien.«

 

Berlinale Forum

 

»Dieser Film trifft den Kern unserer Gegenwart mit trügerischer Leichtigkeit.«

 

Teddy Jury Award Jurybegründung

 

»Das Emotionale wird ohne Sentimentalität erzählt, die Menschen auf Augenhöhe beobachtet.«

 

Thomas Pluch Drehbuchpreis Jurybegründung

 

»Eine neue Art von Held:innen die freud- und lustvoll, und vor allem selbstbestimmt ihr Leben führen und sich nicht den feinen Unterschieden beugen und so auf der Leinwand eine neue Realität schaffen«

 

Kolik

 

»87 Minuten Schönheit.«

 

Subtext

 

»Ein Film der seine Protagonist:innen bedingungslos umarmt«

 

A Passion Thing

 

»Dieser Film hat uns durch seine klare Haltung und nuancierte Erzählweise überzeugt, mit der er Klassismus und die Vielschichtigkeit von Intersektionalität verhandelt. Mit viel Gespür für visuelle und musikalische Referenzen entwickelt sich eine authentische Vision gelebter Solidarität. Ein Film, der zeigt, wie sich aus Scham Stärke entwickeln kann – und der ein selbstbewusstes, liebevolles „Trotzdem“ in den Raum stellt. Die Protagonist*innen dürfen zweifeln, stolpern, revidieren und finden dabei ihre eigenen Zugänge zur Selbstermächtigung, zur Fürsorge und zum gegenseitigen Halt.«

 

Crossing Europe Jury-Begründung

 


Wenn du Angst hast nimmst du dein Herz in den Mund und lächelst

Marie Luise Lehner | AT 2025 | 87 min | OmeU & DF
Mit: Siena Popović, Mariya Menner, Jessica Paar, Daniel Sea

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