Kokuho
OT: KokuhōSang-il Lee | JP 2025 | 175 min | OmeU
Mit: Ryō Yoshizawa, Ryūsei Yokohama, Mitsuki Takahata
Der Film basiert auf Shūichi Yoshidas gefeiertem Roman von 2018, angelegt als episches Drama über Ehrgeiz, Rivalität und Hingabe ist angesiedelt in der Welt des Kamigata-Kabuki. Über fünf Jahrzehnte hinweg verfolgen wir das Leben von Kikuo, einem Jungen aus Nagasaki, dessen Schicksal sich 1964 dramatisch wendet, als er mit ansehen muss, wie sein Yakuza-Vater brutal von einer rivalisierenden Bande ermordet wird. Verwaist und allein wird Kikuo vom strengen Hanjiro Hanai, dem Oberhaupt einer angesehenen Kabuki-Truppe, aufgenommen. Hanjiro erkennt die rohe Leidenschaft und das Talent des Jungen und zieht ihn gemeinsam mit seinem eigenen Sohn Shunsuke groß. Unter Hanjiros unerbittlichem Training wachsen Kikuo und Shunsuke in der fordernden, traditionsreichen Welt des Kabuki Theaters auf. Ihre Beziehung entwickelt sich zu einem komplexen Geflecht aus brüderlicher Verbundenheit und erbitterter Konkurrenz. Als beide als Onnagata – männliche Darsteller weiblicher Rollen – gemeinsam auf der Bühne Erfolge feiern, sind die Zuschauer begeistert. Doch Hanjiros Entscheidung, Kikuo und nicht seinen eigenen Sohn zu seinem Nachfolger zu ernennen, reißt einen tiefen Riss in ihre Beziehung und ihre tiefe Zuneigung wandelt sich in ernsthafte Rivalität.
Nach seiner gefeierten Premiere bei den Filmfestspielen in Cannes, entwickelte sich Kokuho bald zum absoluten Kinoereignis des Sommers in Japan. Kokuho war für viele Wochen nicht von der Spitze der japanischen Kino-Charts zu verdrängen und ist der mit Abstand erfolgreichste japanische Spielfilm der letzten Jahre. Der bereits mehrfach ausgezeichnete Regisseur Sang-il Lee (vor allem für seinen Film Rage, 2017) erlangt mit Kokuho die Krönung seines bisherigen Schaffens. Der allseits bekannte Ken Watanabe als Kabuki Lehrer verleiht dem Film mit seinem strengen Charisma die nötige Tiefe. Dank der herausragenden Darsteller Ryō Yoshizawa (heuer auch in Living in Two Worlds bei Japannual) und Ryūsei Yokohama (er spielte für Lee bereits in Wandering, 2022) gelingt ein authentisches Portrait einer der traditionellsten Kunstformen Japans.